von Galyna Denysiuk, Ukraine


Meine Devise ist immer, dass es nur mit gesundem Optimismus und Patriotismus im Geiste zu wahrer Einheit kommen kann. Für mich gibt es nur eine einzige akzeptable Perspektive für meine Heimat: eine vereinigte, ungespaltene Ukraine. Ich kann leider nicht alles gutheißen, was in meinem Land momentan von statten geht.

Wir haben genug Probleme: Zum Beispiel mit dem Krieg in der Ostukraine. Außerdem gibt es noch immer Korruption und weiterhin wurden noch keine richtigen Reformen von der Regierung durchgesetzt. Die Ukraine hat in diesem Jahr einen Jahrestag. Seit 25 Jahren scheint sich das Land in einer Situation zu befinden, in der es nur zwei Möglichkeiten gibt: den Blick nach vorne, oder der Sturz in den Abgrund. In diesem Jahr hat die Welt den Eurovision Song Contest beobachtet und die Ukrainerin und Krimtartarin Jamala hat für die Ukraine den Eurovision Song Contest 2016 gewonnen. Die ukrainische Sängerin hat mein Land würdig präsentiert, wie auch die berühmten ukrainischen Boxer, die Brüder Klitschko, oder der Fußballspieler Andriy Chevtchenko es tun. Und nun haben alle Interessierten der Welt einen Grund mehr meine Heimat zu besuchen. Sie kommen nach Kiew und erblicken die Schönheit meines Landes. Und bald ist meine Heimat, die Ukraine, auch noch der Austragungsort des Eurovision Song Contest. Mit großer Hingabe und viel Liebe werden hierfür alle Vorbereitungen getroffen.

Doch nicht nur Persönlichkeiten des Sports und der Kultur zeichnen die Ukraine aus. Auch Journalisten wie Mustafa Najem, welcher in den Tagen des Euromaidan unser Volk zum Ruf nach Veränderungen antrieb, sind ein Aushängeschild unserer Nation. Schon immer waren auch die Presse und öffentlichen Medien der Ukraine Motoren der Veränderung. Aber Veränderungen kommen nicht nur aus dem Inneren heraus, sie strömen auch von außerhalb der Landesgrenzen, etwa vom Osten, auf die Ukraine ein und bewirken nicht immer positive Tendenzen. In Hinblick auf diese Tatsache sollte man alle Varianten genauer betrachten die zu einer positiven Entwicklung der derzeitigen Situation führen können.

Es müssen alle Möglichkeiten und Chancen genutzt werden, damit die Ukraine weiterhin ein erfolgreicher und fortschrittlicher Staat bleibt. Schon oft in der Geschichte meines Landes wurde versucht, die Integrität und Eigenständigkeit der Ukraine aufzuheben und sie anderen Nationen sozusagen einzuverleiben. Gerade deshalb gibt es ukrainische Leute die nach historischer Gerechtigkeit rufen.

Das letzte Beispiel hierfür ist die langjährige sowjetische Besatzung welche nicht gerade darauf bedacht war das historische Andenken und die nationale Gesinnung der Ukraine als eigenständigen Staat zu fördern.

Heute befinden wir uns auf einem ganz anderen Weg der Entwicklung, aber wir dürfen nicht vergessen wer wir sind, woher wir kommen und wo wir sein sollten. Dieser gleichzeitige Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft bewegt die Menschen in der Ukraine. Wir verstehen, dass in einer modernen Welt die Information die wichtigste treibende Kraft ist. Deswegen habe ich auch am Seminar teilgenommen. Um mich weiter zu bilden und Erfahrungen von der Welt und vom Leben anderer Länder zu bekommen. Maßgeblich sind für mich das Erfahren und der Einblick in ein bestehendes ausländisches Mediensystem wie in Deutschland sehr wichtig ist. Außerdem freue ich mich auch sehr darauf, Informationen und Erfahrungen mit den anderen Teilnehmern dieses Seminars austauschen zu können.